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1.9.2003: DER EUROPÄISCHE AKTIONSPLAN FÜR UMWELTTECHNOLOGIE ENTSTEHT - UND EIN BEITRAG ÖSTERREICHS DAZU

Bis Ende 2003 wird der Europäische Aktionsplan für Umwelttechnologien, kurz ETAP, fertiggestellt. Er soll erfolgversprechende Technologien identifizieren und Barrieren beseitigen, die ihrer Verbreitung im Weg stehen. Klimawandel, Bodenschutz, Wasser, Nachhaltige Produktion und Konsum stehen dabei im Mittelpunkt. Ende Mai fand dazu eine EU-ExpertInnen-Konferenz in Wien mit großem Echo statt, ein Nachfolgetreffen im Herbst 2003 gilt nun als fix.

Der ETAP entsteht

Bereits im März 2002 erstellte die EU-Kommission einen ersten Bericht zu "Umwelttechnologien für eine nachhaltige Entwicklung“. Darin wurde der EU- Aktionsplan ETAP ("Environmental Technology Action Plan“) bis Ende 2003 angekündigt. Dieser Aktionsplan ist Teil der Strategie zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung und somit auch ein weiterer Baustein des EU-Lissabon-Prozesses. Durch den verstärkten Einsatz von Umwelttechnologien sollen wirtschaftliches Wachstum und Umweltschutz effizienter verbunden werden.

Wiener Expertenworkshop am 26. und 27. Mai 2003

Eine Ende Mai in Wien zu diesem Thema durchgeführte ExpertInnen-Konferenz fand mit mehr als 70 TeilnehmerInnen aus 16 Ländern große Resonanz. Ziel war es, den ETAP erstmals auf breiterer europäischer Ebene zu diskutieren und Empfehlungen für dessen Fertigstellung auszuarbeiten. Die Konferenz haben das Lebensministerium, BMWA und BMVIT sowie die Industriellenvereinigung veranstaltet und sie stellte einen wichtigen Schritt zu einer EU-weiten Vernetzung dar.

Die besondere Rolle Österreichs betonte der Generalsekretär des Lebensministeriums, Dr. Werner Wutscher in seiner Rede. Er skizzierte dabei an Hand der Fragen der einzelnen Working Groups jeweils die Position Österreichs und hob diese unter EU-Bezug hervor. Wutscher ging dann auch auf die Barrieren ein und auf österreichische Wege, diese erfolgreich zu überwinden.

Dabei strich er die geradezu sensationelle Rolle der in Österreich mit 23 % am Gesamtenergiemix besonders stark verbreiteten erneuerbaren Energien hervor. Nun gelte es, diesen Anteil kontinuierlich auszubauen. Grosse Hoffnung wurde auch in Richtung des Potentials der Integrierten Produktpolitik auf EU Ebene ausgedrückt.

Insgesamt unterstrich der Generalsekretär mehrfach auch den Beitrag der TeilnehmerInnen für einen möglichst offenen Arbeitsprozess und eine schließlich gemeinsame EU-Strategie für angepasste technologische, ökonomische und ökologische Innovation.

Ein Wiener Novum: Die Bedeutung von „New Media“ für die Verbreitung von Umwelttechnologien

Im Rahmen des Workshops wurden erstmals auch die Potentiale der „New Media“ zur raschen und effizienten Verbreitung von Umwelttechnologien eingehend diskutiert. Gerade das Internet kann zur weltweiten Verbreitung von Umwelttechnologien einen wertvollen Beitrag leisten – Möglichkeiten, die derzeit noch immer nicht voll genützt werden.

Die Working Group identifizierte folgende konkrete Erfordernisse:
• Schaffung einer marktorientierten Internetplattform
• Entwicklung eines EU-(Meta)-Katalogs von Technologieanbietern
• Sammeln von Erfahrungen, verbesserte Kooperation und Nutzung von Synergien
• Abgleich und Harmonisierung bereits bestehender Websites - Entwicklung eines EU-(Meta)-Katalogs für bestehende Directories und Plattformen

Ein konkretes Angebot Österreichs

Als ersten Schritt in Richtung einer Nachfolgekonferenz im Herbst 2003, die von der EU-Kommission organisiert werden wird, legte Bundesminister Ing. Josef Pröll beim EU-Umweltministerrat am 13. Juni 2003 basierend auf den Resultaten der vier Working Groups (Conclusions by the Austrian Chair - siehe Button ETAP auf der Einstiegseite) u. a. auch ein Arbeitsangebot der WG New Media & Environmental Technologies (NM & ET) vor:
"Die Österreichische Plattform Umweltindustrie kann diesen europäischen Vorhaben ihre Unterstützung und ihr Know-how anbieten, um ein informatives, umfassendes und effektives Webzentrum aufzubauen. (…..)
Österreich hat mit seiner Plattform Umweltindustrie bewiesen, dass eine zentrale Informationsdrehscheibe mehr bietet, als nur Links zu interessanten Angeboten. Sie unterstützt die weltweite Verbreitung von Umwelttechnologien, schafft Image-Vorteile für Vorreiterbetriebe und unterstützt die Vernetzung aller in diesem wichtigen Segment tätigen Unternehmen. Dieses Know-how bringen wir gerne auf europäischer Ebene ein, um Umweltschutz und wirtschaftliches Wachstum zu verbinden."

Follow Up Konferenz im Herbst 2003

Einem Schreiben des Directorate General Environment vom Juni 2003 und einer Nachricht von Ende August 2003 zufolge, will die Europäische Kommission diese Konferenz spätestens im Oktober 2003 veranstalten. Wie schon in Wien könnten auch zu diesem "Leistungsschau-Symposium" im Herbst Praktiker aus der Wirtschaft zu Posterpräsentationen und zur aktiven Teilnahme an den Working Groups eingeladen werden.

Für die anlässlich der Wiener Konferenz gegründete WG "New Media" besteht daher die Aufgabe bis spätestens Ende September 2003 ein "Working Paper" für die Beschlussfassung auszuarbeiten um wie der Leiter dieser EU-WG, Michael Osterauer kürzlich in der Diskussion mit mehreren sehr aktiven MitarbeiterInnen der WG meinte: "The goal ist that the concrete findings of the WG New Media & Environmental Technologies (NM & ET) will be taken as input and reflected in the ETAP".

Ansprechpartner:

Dr. Michael Osterauer, BMWA
email: michael.osterauer@bmwa.gv.at

DI Andreas Tschulik, BMLFUW
email: andreas.tschulik@bmlfuw.gv.at


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